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Pflegeunterricht

Tipps und Infos für die generalistische Pflegeausbildung in Theorie und Praxis

Pflegediagnosen

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Pflegediagnosen: Die Grundlage für professionelle Pflegeleistung und Abrechnung – NANDA, NIC, NOC & ENP 🚀

Herzlich willkommen! Als Experte für die Digitalisierung und Qualitätssicherung in der Pflege , informiere ich Sie und Ihre Kollegin Heidi Mühlig-Versen über die zentrale Bedeutung von Pflegediagnosen (PD) in der modernen Pflegepraxis und Pflegeausbildung.

In Zeiten von steigendem Kostendruck, der neuen Generalistischen Pflegeausbildung und ständigen Aktualisierungen in der Krankenhausfinanzierung ist der konkrete Leistungsnachweis in der Pflege wichtiger denn je. Pflegediagnosen sind hierbei ein unverzichtbares Werkzeug.

Analogie zur Medizin: Wie die ICD-Klassifikation in der Medizin dient die strukturierte Anwendung von Pflegediagnosen der effizienten Erfassung und Kommunikation pflegerischer Leistungen – eine enorme Zeitersparnis in der Dokumentation.

🎥 Erklärfilm zum Thema Pflegediagnosen: https://videos.mysimpleshow.com/JKJwx7S9qZ

Warum sind Pflegediagnosen essenziell? (Das Warum)

Die Notwendigkeit des Nachweises und der Argumentationsgrundlage für Pflegeinterventionen treibt die Einführung von PD voran. Pflegediagnosen beantworten die Frage: Warum benötigt der Pflegeempfänger unsere professionelle Unterstützung?

Die kritische Hinterfragung des Diagnostizierens nur durch Ärzte ist längst überholt. Diagnostizieren bedeutet unterscheiden und einen Zusammenhang feststellen. Pflegefachkräfte erkennen und benennen seit jeher Probleme und Ressourcen – PD bieten dafür eine standardisierte Sprache.


Was genau sind Pflegediagnosen? (Das Was)

Pflegediagnosen ersetzen im Pflegeprozess (Schritt 2) das oft uneinheitliche „Benennen von Problemen und Ressourcen“ durch eine eindeutige, standardisierte Formulierung.

Definition nach NANDA International

Die North American Nursing Diagnosis Association (NANDA-I) definiert eine Pflegediagnose als:

„…die klinische Beurteilung der Reaktion von Einzelpersonen, Familien oder sozialen Gemeinschaften auf aktuelle oder potentielle Probleme der Gesundheit oder im Lebensprozess.“

Kurz gesagt: PDs sind präzise Formulierungen, die den Gesundheitszustand des Pflegeempfängers, die Folgen von Erkrankung und Therapie sowie die menschlichen Reaktionen beschreiben und somit den Pflegebedarf begründen.

Abgrenzung zur Medizinischen Diagnose

Merkmal Medizinische Diagnose (z.B. ICD) Pflegediagnose (z.B. NANDA)
Fokus Krankheit, Pathologie, Organe Krankheitserleben, menschliche Reaktion
Perspektive Arzt, Fokus auf Heilung Pflegeempfänger, Fokus auf Gesundheitsförderung
Ziel Krankheitsursache identifizieren Pflegebedarf und Pflegeinterventionen ableiten

Pflegediagnosen erfassen menschliche Reaktionsmuster (neben physischen auch psychische Aspekte wie Machtlosigkeit oder Angst) und leiten gezielte, wirksame Pflegemaßnahmen ab.


Ziele und Klassifikationen von Pflegediagnosen

Die Anwendung von PD vereinfacht und professionalisiert die Pflege:

  1. Klare und übersichtliche Beschreibung der Pflegesituation.
  2. Vereinheitlichung der Pflegesprache.
  3. Argumentationsbasis für die Leistungsabrechnung und Kostenträger.
  4. Immense Zeitersparnis bei der Dokumentation.
  5. Grundlage für die Ableitung evidenzbasierter Pflegeinterventionen (z.B. NIC/NOC, ENP).
  6. Stärkung des beruflichen Selbstbewusstseins und der Professionalisierung.

Überblick über Klassifikationen

Wir beleuchten insbesondere die NANDA-I-Diagnosen, die in Domänen (Hauptgruppen) und Klassen (aktuell 277 Diagnosen) gruppiert sind und kontinuierlich aktualisiert werden. Bekannte Konzepte wie die ABEDL nach Krohwinkel und das Strukturmodell (SIS) zeigen eine klare Verknüpfung zur Systematik der Pflegediagnosen.

Die 4 Arten von Pflegediagnosen

Die Wahl der PD-Art bestimmt das Format der Formulierung:

  1. Problemfokussierte Pflegediagnosen: Beschreiben aktuelle, unerwünschte Reaktionen (z.B. beeinträchtigte körperliche Mobilität). Struktur: PÄS-System (Problem, Ätiologie/Ursache, Symptome).
  2. Risiko-Pflegediagnosen: Beschreiben potenzielle Reaktionen bei vulnerablen Individuen (z.B. Gefahr einer Hautschädigung). Struktur: PR-Format (PD-Titel, Risikofaktor).
  3. Syndrom-Pflegediagnosen: Beschreiben ein Bündel (Cluster) menschlicher Reaktionen (z.B. Vergewaltigungs-Trauma-Syndrom).
  4. Gesundheits-Pflegediagnosen (Wellness-PD): Beschreiben das Potenzial für die Entwicklung auf ein höheres Niveau des Wohlbefindens (z.B. Bereitschaft für verbesserte Ernährung). Relevant sind hier Konzepte wie Resilienz und Selbstverantwortung im Kontext von Gesundheitsförderung.

Anwendung und PÄS-System

Das PÄS-System ($P$roblem, $Ä$tiologie/Ursache, $S$ymptome) ist das gängige Format zur Erstellung problemfokussierter Pflegediagnosen.

Erstellung einer Pflegediagnose

Die korrekte Erstellung erfolgt nach dem Pflegeprozess und erfordert:

  1. Beziehungsaufbau und Assessment.
  2. Datenerhebung (Beobachten, Messen, persönliches Gespräch).
  3. Auswahl der passenden Pflegediagnose – stets in Absprache mit dem Pflegeempfänger.

Beurteilungskriterien stellen sicher, dass die Hauptproblematik, der Pflegebedarf und die daraus abgeleiteten Pflegemaßnahmen/Pflegeinterventionen korrekt erfasst sind. Die Perspektive des Pflegeempfängers und des Pflegeteams ist dabei zentral.


Vorteile und Herausforderungen von Pflegediagnosen

Klare Vorteile in der Pflegepraxis

  • Verbesserte interprofessionelle Kommunikation (mit Ärzten, Therapeuten).
  • Fundierte Argumentationsgrundlage für die Leistungsabrechnung und gegenüber Kostenträgern.
  • Förderung der Professionalisierung und Stärkung des beruflichen Selbstbewusstseins der Pflegekräfte.

Kritik und Nachteile

  • Akzeptanzprobleme bei einigen Berufsgruppen (z.B. Ärzteschaft).
  • Hoher Zeitbedarf für Schulungen und die Einführung in der Praxis.
  • Risiko der Überdiagnose oder des „Upcodings“ zur Maximierung der Vergütung.

Kernbotschaft und Zukunft der Pflege

Die konsequente Verankerung von Pflegediagnosen in der Pflegeausbildung und Pflegepraxis ist der Schlüssel, um:

  1. Pflegeleistungen transparent zu kommunizieren und ihren gesellschaftlichen Beitrag nachzuweisen.
  2. Die Erstellung von Pflegeplänen zu vereinheitlichen und zu vereinfachen.

Ein Beispiel: Die Pflegediagnose „Angst“ führt zu konkret festgelegten Interventionen wie dem „angstreduzierenden Gespräch (20 Minuten)“. Dies gewährleistet, dass Pflegekräfte Gleiches wissen, Gleiches verstehen und Gleiches tun. Die sichtbaren und konkreten Nachweise machen Pflegeleistungen berechenbar und zwingen Politiker und Krankenkassen zu einer angemessenen Honorierung.

Weiterführende Informationen und Tools

  • ENP-Pflegediagnosen (European Nursing Care Pathways): [Link zu RECOM: https://www.recom.eu/wissen/enp-entwicklung/definitionen-der-klassenbegriffe/enp-pflegediagnose.html]
  • ENP-Trainer und weitere Hilfestellungen für die Pflegeausbildung: [Link zu Pflegeunterricht-online: http://www.pflegeunterricht-online.de]
  • Wichtige Suchbegriffe (Keywords): NANDA, NIC, NOC, ENP, PÄS, Pflegediagnose erstellen, Pflegeprozess, Leistungsnachweis Pflege, Generalistische Pflegeausbildung, ICD Klassifikation.

Folgenden 2 Fragen wollen wir nachgehen:

     1. Was sind eigentlich Pflegediagnosen?

      2. Welche Vorteile haben Pflegediagnosen verbunden mit der kritischen Betrachtung

Beginnen möchte ich mit der Frage nach dem Was? Diagnose kann mit Begriffen, wie unterscheiden, feststellen eines Zusammenhangs erklärt werden

Wichtig finde ich, dass der Begriff nicht nur zur Medizin gehört. Warum sollen nur Ärzte diagnostizieren.

  • Wenn man zum Friseur geht, gibt es eine Haardiagnose,
  • In der Autowerkstatt wird eine KFZ-Diagnose durchgeführt
  • Für kranke Blumen, wird eine Blumen-Diagnose-App vom Hobby-Gärtner benutzt

Warum sollen dann nicht auch Pflegefachkräfte Pflegediagnosen erstellen können. Schließlich haben wir das auch immer schon getan, nur nicht so benannt

Wir alle kennen die 6 Schritte des Pflegeprozesses. Schritt 2 Benennen von Problemen und Ressourcen wird durch das Erstellen einer Pflegediagnose ersetzt

An sich sind Pflegediagnosen uns nicht fremd.

Weiterführende Infos, Bücher und der Link zum ENP-Trainer

Links

https://www.recom.eu/wissen/enp-entwicklung/definitionen-der-klassenbegriffe/enp-pflegediagnose.html

weitere Infos Tipps und Hilfestellungen für die Pflegeausbildung und Pflegepraxis finden Sie auf http://www.pflegeunterricht-online.de

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